Dieser Beitrag von Ben Winter wurde dem Magazin ICON vom Oktober 2018 entnommen und trifft es meines Erachtens auf den Punkt:
“…..Vielleicht ist das ja im Kern ein Anzeichen für den Beginn einer gänzlich unerwarteten Entwicklung. Vielleicht kehrt das Automobil in einem reversierenden Prozess wieder zurück zu seinen Anfängen, wird also vom problematischen Produkt zum teuren, wahren Luxus und Designobjekt. Vielleicht wird massenhafte Alltagsmobilität in einiger Zukunft tatsächlich nicht-automobil organisiert. Das Automobil wäre dann endlich frei, könnte wieder ein Element des individuellen Abenteuers sein. Könnte bestaunt, bewundert und geliebt werden, statt Problembär und kritische Masse zu sein.
Bis es so weit ist, stolpern wir ganz retroutopisch beseelt über die Gänge der “Grand -Basel”, freuen uns an Monteverdi und Iso Grifos oder anderen untergegangenen Marken, stellen uns Enzo Ferrari in seinem gelben 250 GT SWB vor, wundern uns zum wievielten Male über den bewimperten Augenaufschlag eines Lamborghini Miura oder die Schmetterlinge-im-Bauch-Wirkung eines 60er-Jahre Alfa Romeo, sind verblüfft vom ewig knochentrockenen Charme der klassischen Porsche 911 und landen am Ende doch auch noch bei die den aktuellen Hypercar-Helden oder Elektroautos der Zukunft. Es wird alles gut im Auto-Universum, das könnte die Botschaft einer “Grand Basel” sein. Und das lassen wir jetzt einfach mal so stehen.”
Meine Prognose lautet daher, die Wertschätzung für klassische Automobile wird trotz oder gerade wegen der aktuellen Diskussion um die Verträglichkeit von Automobilen mit Mensch und Natur, zunehmen. Denn Freude und Emotion bieten irgendwann nur noch Fahrzeuge mit Charakter, wie dies individuelle Klassiker bieten. Bei der eher geringen Laufleistung hat sogar die Umwelt etwas davon und der Geniesser sowieso.
Ihr
Franz Schwarzenbach